Wie sich Bad Tennstedt entwickeln will
Bad Tennstedt. Ein neues Freibad soll in Bad Tennstedt entstehen. Das hat die Stadt in ihrem Entwicklungskonzept festgeschrieben, das Ziele bis 2030 definiert. Wie aus dem Konzept hervorgeht, gibt es Ideen für einen naturnahen Schwimmteich am sogenannten Schwimmbadberg, wo auch das alte Bad war. Entstehen sollen dort auch eine Campinganlage und Wohnmobilstellplätze. Damit will die Stadt auch den Tourismus ankurbeln.
Das „Integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept“ (ISEK), das der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung verabschiedet hat, umfasst samt Anhängen mehr als 200 Seiten. Es soll als Grundlage für die Zukunftsplanung der Stadt dienen, die sich – wie alle Kommunen – den Herausforderungen des demografischen Wandelns stellen muss.
Schon seit 1997 geht in Bad Tennstedt die Einwohnerzahl kontinuierlich zurück. Die Stadt schrumpfte sogar stärker als alle anderen vergleichbaren Städte im Unstrut-Hainich-Kreis. Der größte Rückgang ist in der Altersgruppe der Erwerbstätigen zu verzeichnen. Die Zahl der Senioren indes stieg mit den Jahren.
Allerdings war auch ein leichter Anstieg der Zahlen bei Kindern und Jugendlichen zu verzeichnen. Deren Anteil ist jedoch zu gering, um den drastischen Rückgang der Gesamtbevölkerung auszugleichen.
Das steht so im Stadtentwicklungskonzept. Dieses listet auch Stärken und Schwächen von Bad Tennstedt auf. Der Tourismus etwa zähle zu den Schwächen. Es fehle ein Vermarktungs- und Tourismuskonzept – und eben ein Freibad. Ob nun tatsächlich ein Schwimmteich entstehen wird oder ein Freibad, ist offen. Im Konzept sind dieses Vorhaben als „langfristige Planung“ eingestuft.
Mit dem Kurbetrieb habe die Stadt eine Menge touristisches Potenzial. Um dieses weiter zu stärken, soll künftig die Klinik mit ihren Gästen besser ins Stadtgeschehen integriert werden. Möglichkeiten gibt es laut Konzept bei der Verknüpfung der kulturellen und sportlichen Angebote mit dem Kurbetrieb.
Ziel ist, die Besucher für längere Aufenthalte in Bad Tennstedt zu gewinnen. Dabei sollen auch die touristischen Attraktionen besser eingebunden werden, wie zum Beispiel der Kurpark mit seinem Kneipp-Becken, die historischen Gebäude oder die traditionellen Feste.
Eine große Rolle im Tourismus spielt laut Entwicklungskonzept das Wandern und Radwandern. Bad Tennstedt ist an den Kneipp- und Kleinbahnradweg K2 angebunden. Der gabelt sich in der Stadt Richtung Haussömmern und Kirchheilingen . Auch weist das Radwegenetz weiter Verbindungswege zu den umliegenden Gemeinden aus. Diese Wege verlaufen zum Teil auf unbefestigten landwirtschaftlichen Wegen oder direkt über die Landstraßen. Hier sieht das Entwicklungskonzept Ausbaubedarf.
Aber auch in der Stadt selbst gebe es Nachholbedarf beim Radtourismus. Es fehlten Möglichkeiten zum Abstellen der Räder und zum Laden der E-Bikes, die immer mehr Bedeutung gewinnen. Zudem fehlten die Mittel für einen professionellen Wegewart, so dass die Stadtarbeiter die Betreuung der Radwege übernehmen müssen – jedoch in großen zeitlichen Abständen.
Defizite sieht das Entwicklungskonzept auch beim Internetauftritt der Stadt. Der müsse Grundlage bei der touristischem Vermarktung sein, sei aber teilweise zu unübersichtlich. Deshalb soll die Webseite überarbeitet werden.
Touristische Kooperationen gibt es zwar, sie sind laut Konzept aber unzureichend. So will die Stadt künftig enger mit der Welterberegion Wartburg-Hainich zusammenarbeiten. Denn bisher ist Bad Tennstedt lediglich Durchgangs- oder Eingangsort zur Welterberegion. Die Folge: Es gibt nur wenige Tagestouristen. Daher soll die Stadt besser eingebunden werden.
05.09.17
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